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SCHÖN, DASS DU DEN WEG AUF MEINE SEITE GEFUNDEN HAST. MEINE LEIDENSCHAFT GEHÖRT DEM NÄHEN IM ALLGEMEINEN UND DEM QUILTEN IM BESONDEREN. HIER MÖCHTE ICH BEIDES MIT EUCH TEILEN. 

9 Tipps für ein perfektes Quilt-Sandwich

9 Tipps für ein perfektes Quilt-Sandwich

Die Anfertigung eines Quilts besteht immer aus zwei Haupt-Arbeitsschritten. Zum einen wäre dabei natürlich die Anfertigung des Tops (also der Patchwork-Oberseite). Auf der anderen Seite steht das, was einen Quilt zum Quilt macht, nämlich das Quilten. Dazwischen liegt ein weiterer Arbeitsschritt, der meistens etwas lästig ist, dessen sorgfältige Ausführung jedoch unumgänglich ist, wenn man später einen Quilt ohne Falten auf der Vorder- und Rückseite haben möchte. Kenner ahnen es wahrscheinlich schon, ich rede vom Basting, also dem Zusammenheften von Quilt-Top, der Vlieseinlage sowie dem Rückseitenstoff. Als ich mit dem Quilten begann, war dieser Schritt nicht unbedingt mein Favorit. Daran hat sich auch immer noch nicht viel geändert, jedoch habe ich mit der Zeit ein paar Tricks und Kniffe entdeckt, die mir helfen, möglichst schnell zu einem möglichst guten Ergebnis zu kommen. Diese möchte ich euch nun vorstellen. Sicherlich wird dem Fortgeschrittenen das Meiste bekannt sein. Falls ihr aber noch wenig Erfahrung mit dem Basting habt, können euch meine Tipps hoffentlich weiter helfen.  

1. Stärken, stärken, stärken

Bevor ich mein Quilt-Sandwich zusammensetze, stärke ich sowohl das Top, als auch meinen Rückseitenstoff. Dadurch wird beides weniger anfällig für Knitter. Außerdem bekommen die Stoffe mehr Stabilität und lassen sich nicht mehr so leicht dehnen. Dies ist zudem ungemein nützlich, wenn es später ans Quilten geht. Wie ihr seht, verwende ich Best Press. Dies ist meine Lieblings-Marke, auch wenn sie in Deutschland nicht so leicht zu bekommen ist. Sie ist ergiebig und hinterlässt keine Spuren auf dem Stoff. Zudem ist sie umweltfreundlicher als so manche Sprüh-Stärke, da sie über einen Pump-Mechanismus verfügt, also nicht mit Treibgas arbeitet. 

2. Staubsaugen

Ja, ihr lest richtig! Falls ihr keinen riesengroßen Tisch habt, auf dem ihr heften könnt, und das ganze wie ich, auf dem Fußboden macht, solltet ihr diesen auf jeden Fall vorher reinigen. Zwar wird der Quilt nach der Fertigstellung gewaschen, dennoch ist es ein bisschen eklig, wenn ihr beim Quilten auf seltsame Flecken auf eurem Stoff stoßt oder euer Vlies staubig ist.

3. Ein faltenfreier Rückseitenstoff

Dieser ist die Basis eines jeden Quilt-Sandwich, deshalb sollte man sich beim Befestigen dessen auf dem Boden besonders viel Mühe geben. Wie ich bereits erwähnt habe, stärke ich den Rückseitenstoff. Zum Befestigen auf dem Boden verwende ich Maler-Krepp. Hier empfehle ich, ein Marken-Krepp-Band zu verwenden, da es ungemein nervtötend ist, wenn das Krepp-Band bereits beim Ablösen von der Rolle zerreißt. In der folgenden Schema-Zeichnung zeige ich nun, wie ihr euren Stoff mit gleichmäßigem Zug am Boden befestigt:

Ihr beginnt an einer Seite und arbeitet von der Mitte ausgehend jeweils nach außen. Die Ecken lasst ihr aus, diese werden erst am Schluss festgeklebt. Ist die erste Seite am Boden befestigt, nehmt ihr euch die gegenüberliegende Seite vor. Auch hier arbeitet ihr wieder von der Mitte nach außen. Achtet darauf, dass ihr euren Stoff zwar stramm zieht, jedoch nicht spannt. Danach macht ihr das gleiche auf der dritten und schließlich auf der vierten Seite. Je weiter ihr den Stoff festgeklebt habt, desto weniger Falten sollten sich in der Mitte des Stoffes befinden und desto glatter sollte er liegen. Wie bereits erwähnt, werden die Ecken erst zum Schluss befestigt. Eventuell müsst ihr gegen Ende ein paar der Klebestreifen nochmals versetzen, um wirklich eine möglichst glatte Stoffoberfläche zu erhalten. 

So sollte es in etwa aussehen, wenn der Stoff überall befestigt ist.

So sollte es in etwa aussehen, wenn der Stoff überall befestigt ist.

4. Den Stretch des Vlies beachten

Nicht nur Stoffe haben in eine Richtung mehr Stretch als in die andere, sondern auch Vliese. Bevor ihr euer Vlies nun auf dem Stoff ausbreitet, testet zunächst also, in welche Richtung der Stretch verläuft. Legt euer Vlies dann so auf, dass der Stretch in die gleiche Richtung verläuft, wie beim Rückseitenstoff und eurem Quilt-Top. 

5. Die Mittelnaht beachten

Wenn ihr, wie ich, keinen überbreiten Stoff für die Rückseite verwendet, habt ihr vermutlich eine Naht in der Mitte eures Rückseitenstoffes. Damit euer Quilt am Ende auch von hinten schön gleichmäßig aussieht, solltet ihr darauf achten, dass die Mittelnaht auch in der Mitte bleibt und am Ende beispielsweise nicht schräg verläuft. Besonders wichtig ist dies auch, wenn ihr einen Stoff mit Querstreifenmuster verwendet. Indem ihr sowohl beim Vlies als auch bei eurem Quilt-Top darauf achtet, dass beides zentriert liegt, erreicht ihr dies. Beim Vlies könnt ihr beispielsweise die Falt-Linie in der Mitte verwenden und sicherstellen, dass diese sowohl oben auch als unten genau auf den beiden umgebügelten Nahtzugaben eures Rückseitenstoffes liegt: 

Das Gleiche gilt auch für euer Quilt-Top. Um hier die Mitte zu finden könnt ihr euch entweder am Muster orientieren, oder ihr messt die Ober- und Unterkante aus und setzt euch jeweils eine kleine Markierung. Sowohl bei der Vlieseinlage als auch beim Quilt-Top solltet ihr darauf, dass beides immer noch gerade liegt und nichts verrutscht ist, sobald ihr die Falten ausgestrichen habt.

6. Stecken, stecken, stecken

Wenn alle Lagen faltenfrei übereinander liegen, könnt ihr mit dem Stecken beginnen. Ich verwende dazu am liebsten die gebogenen 38 mm Quilt-Sicherheitsnadeln von Prym, da diese eine feine Spitze haben und daher nicht so große Löcher im Stoff verursachen. Zudem lassen sie sich leicht ohne viel Mühe öffnen und schließen, was sehr wichtig ist, da ihr ja je nach Quilt-Größe 200 bis 600 (oder mehr) Nadeln stecken müsst. Achtet also auch darauf, dass ihr genügend Nadeln habt, bevor ihr mit dem Heften loslegt, damit euch nicht mittendrin die Nadeln ausgehen. Als Faustregel, was in diesem Fall wirklich wörtlich zu nehmen ist, solltet ihr jede Faustbreite (also etwa alle 10 cm) eine Nadel stecken. Achtet hier darauf, dass ihr immer durch alle Lagen hindurch stecht. Um den Prozess etwas zu beschleunigen mache ich Folgendes: Zunächst verteile ich alle Nadeln über den ganzen Quilt an die Stellen, an denen sie später stecken sollen und erst dann beginne ich mit dem tatsächlichen Stecken. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es auf diese Weise etwas schneller geht, als wenn man jede Nadel einzeln positioniert und dann steckt. 

Erst verteilen...

Erst verteilen...

...  und dann stecken.

...  und dann stecken.

7. Zackenschere

Wenn alles geheftet ist, könnt ihr den Rückseitenstoff wieder vom Boden lösen. Ich mache das meistens, indem ich ihn einfach mit einer Zackenschere abschneide. Die so entstandenen Zick-Zack-Kanten haben den Vorteil, dass sie nicht so leicht ausfransen. Mich persönlich stören fransende Kanten immer ziemlich, auch wenn sie später abgeschnitten werden, aber das ist wohl Geschmackssache. 

8. Top absteppen

Bevor es endlich ans Quilten gehen kann, steppe ich das komplette Quilt-Top etwa 3 mm vom Rand entfernt ab. Dazu verwende ich einen Heft-Sticht (etwa 4,5 - 6 mm Stichlänge). Dies hat den Vorteil, dass eure Lagen auch an den Kanten sicher miteinander verbunden sind und sich diese beim Quilten weniger verziehen. Ihr erhaltet also gleichmäßigere Kanten, was das Binding später ungemein erleichtert. 

9. Ablenkung

Zugegeben, ein Quilt-Top zu heften ist nicht gerade die spaßigste Angelegenheit, zumal sich das Ganze über einige Stunden hinzieht. Deshalb mein letzter Rat: Schaltet den Fernseher ein, hört eure Lieblings-Musik oder ein spannendes Hörbuch. Dann vergeht die Zeit wesentlich schneller und man hat sogar ein bisschen Spaß bei der Sache.

Ich hoffe, meine Tipps können sowohl dem Anfänger ein wenig Unterstützung bieten, als auch dem erfahrenen Quilter neue Ideen geben. Wie ist es bei euch? Kennt ihr bestimmte Tricks, die das Heften erleichtern? Ich würde mich freuen, wenn ihr sie in den Kommentaren mit mir teilen würdet.

In diesem Sinne, alles Liebe,

eure Marie 

 

Mein Triangularity-Quilt

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