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Meine Tipps zum Nähen mit Viskose

Meine Tipps zum Nähen mit Viskose

Vor kurzem nähte ich zum ersten Mal mit Viskose. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich hauptsächlich mit Baumwollwebware und verschiedenen Jersey-Arten gearbeitet. Deshalb hatte ich keine Ahnung, auf was ich mich einließ, als ich mein Projekt „luftiges Sommerkleid“ plante. Da ich aber grundsätzlich gerne auf alles vorbereitet bin (man könnte mich auch als Kontrollfreak bezeichnen), durchstöberte ich, bevor es so richtig los ging, sämtliche Nähbücher, Blogs und Craftsy-Kurse nach Verarbeitungsempfehlungen für Viskose.

Während der Arbeit mit dem Stoff versuchte ich, all diese Ratschläge im Kopf zu behalten und zu beherzigen. Zusätzlich kam ich zu eigenen Erkentnnisen. Somit beinhaltet dieser Post all die kleinen Tipps, die ich persönlich als hilfreich und nützlich empfinde. Noch ein kleiner Hinweise: Hier geht es um Webware, nicht um Jersey.

Projektplanung und Vorbereitung des Stoffes 

  • Wählt als allererstes Viskose-Projekt am besten einen einfachen Schnitt, am besten eine Bluse oder ein Shirt, um euch mit dem Material vertraut zu machen. Ein langes Kleid, wie bei mir, würde ich eher nicht empfehlen, da der Stoff sich schnell verzieht.

  • Den Stoff unbedingt vorwaschen, da Viskose sehr stark einlaufen kann.

  • Nach dem Waschen und Trocknen (am besten auf der Wäscheleine) gründlich bei niedriger Temperatur bügeln, da Viskose sehr stark knittert.

Ausschneiden

  • Zum Feststecken der Schnitteile empfehle ich dünne, feine Stecknadeln. Da der Stoff sehr empfindlich ist, könnte er durch dickere, nicht mehr ganz so spitze Stecknadeln verletzt werden.

  • Zum Ausschneiden selbst würde ich einen Rollschneider samt Schneidematte verwenden. Wie bereits erwähnt, verzieht sich der Stoff ziemlich schnell. Mein erstes Kleid habe ich noch mit der Schere ausgeschnitten. Dies war ziemlich schwierig, da der Stoff ständig verrutscht ist. Nachdem ich beim nächsten Kleid den Rollschneider verwendet hatte, waren die Schnitteile viel akkurater.

  • Nach dem Ausschneiden die Papier-Schnittmusterteile unbedingt angepinnt lassen. Dies beugt dem Verziehen der Schnitteile vor, da der Stoff vom Papier etwas stabilisiert wird. Außerdem empfehle ich, die einzelnen Teile, sobald sie ausgeschnitten sind, an einen sicheren Ort zu bringen, und sie erst wieder anzufassen, wenn sie benötig werden.

Nähen

  • Zum Nähen solltet ihr, passend zu den Eigenschaften des Stoffes, feine, spitze Nadeln verwenden. Ich selbst benutze Microtex-Nadeln in den Stärken 60 bis 80, je nach Stoffdicke.

  • Für kurze Nähte, zum Beispiel Abnäher, verwende ich einen Geradstich mit Stichlänge 2. Für längere Konstruktionsnähte finde ich einen schmalen Zickzack-Stich (Breite: 0,5, Länge: 2,5) besser geeignet, da sich die Nähte sonst unschön zusammenziehen.

  • Versäubern könnt ihr entweder mit der Overlock (meine bevorzugte Methode, schnell und einfach). Ich habe mich bei meinem ersten Kleid jedoch auch an der französischen Naht ausprobiert, einer Methode, die ein sehr sauberes Ergebnis liefert, jedoch etwas mehr Zeit beansprucht. Beispiel für einer Nahtzugabe von 1,5 cm: Dafür werden die Stoffe zunächst links auf links (ja, richtig gelesen!) gelegt und mit einer Nahtzugabe von 5 mm genäht. Danach wird die Nahtzugabe kurz zurückgeschnitten (auf etwa 2 bis 3 mm) und auseinander gebügelt. Dieser Teil mit dem Bügeln ist etwas knifflig, da die Nahtzugaben zu diesem Zeitpunkt schon so stark zurückgeschnitten sind. Danach werden die beiden Stoffteile rechts auf rechts gelegt und mit 1 cm Nahtzugabe genäht. Die offenen, zurückgeschnittenen Nachtzugaben liegen innen und sind nicht mehr sichtbar. So sieht eine französische Naht aus:

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  • An der Stoffkante wird der Stoff oft in die Maschine gezogen. Um dem vorzubeugen kann man am Anfang der Naht Schnittmuster-Papier unterlegen. Ein weiterer Rat ist auch, eine Geradstichplatte zu verwenden. Dies habe ich jedoch nicht selbst ausprobiert, da ich ja mit dem oben erwähnten Zickzack-Stich genäht habe.

  • Zudem hat mir mein Oberstoff-Transport-Fuß bei allen Viskose-Projekten gute Dienste erwiesen. Ich empfand das Nähen damit viel entspannter und weniger problematisch als ohne, da die Stofflagen sich weniger verschoben und verzogen haben.

Nachdem ich mein erstes Kleid fertig hatte, beschloss ich, dass mir erst einmal keine Viskose mehr unter die Maschine kommen würde. Denn wirklich Spaß hatte mir die Arbeit damit nicht gemacht. Doch dann zog ich das Kleid zum ersten Mal an. Der Stoff fühlte sich so wunderbar weich und fließend an, einfach ein tolles Gefühl. Und so nähte ich gleich ein zweites Kleid. Und inzwischen befinden sich weitere tolle Viskose Stoffe in meinem Stoffschrank und ich bin gespannt, was ich daraus machen werde.

Habt ihr auch schon einmal Viskose verarbeitet? Was sind eure Erfahrungen mit diesem Stoff? Könnt ihr meinen Ratschlägen noch weitere hinzufügen?

Alles Liebe und bis bald,
eure Marie

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