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Mein Lieblingskleid für heiße Sommertage + Buchtipp

Mein Lieblingskleid für heiße Sommertage + Buchtipp

Als es während der letzten Wochen in Berlin so furchtbar heiß war, drängte sich mir besonders eine Frage auf: Was soll man bei dieser Hitze bloß anziehen? Zugegeben, mein Outfit für zuhause in der backofenheißen Dachwohnung war schnell gewählt und bedurfte keiner weiteren Überlegung. Jedoch hielt ich es für keine gute Lösung, auch draußen nur in Unterwäsche herumzulaufen. 

Glücklicherweise hatte ich mir kurz zuvor ein neues Nähbuch gekauft. In diesem Buch fand ich einen Schnitt, der sich, kombiniert mit einem leichten Stoff, hervorragend als luftiges Sommerkleid eignen würde. Für den Fall, dass Euch das Buch interessiert: Es handelt sich um „Sewing your perfect Capsule Wardrobe“ von Arianna Cadwallader und Cathy McKinnon. 

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Es enthält fünf Schnittmuster für einen Rock, ein A-Linien-Kleid, eine Hose, eine Bluse und ein Jersey-Top. Hört sich zunächst wahrscheinlich nicht besonders spannend an. Das Besondere ist aber, dass jeder Schnitt in zwei verschiedenen Varianten gezeigt wird. Das Buch wurde von zwei Schwestern geschrieben und jede zeigt ihre Interpretation des Schnittmusters. Die Veränderungen, die dazu am Schnitt vorgenommen werden, sind im Buch ziemlich genau mit Wort und Bild beschrieben, sodass man sie einfach nachmachen kann. Zusätzlich wird auch erklärt, wie man für das Kleid und die Bluse unterschiedliche Ärmel, Ausschnitt- und Kragenvarianten entwirft, wie man den Hosenschnitt in eine Culotte umwandelt, oder auch, wie man aus dem Jersey-Top ein langes Kleid macht. Die Schnittmuster befinden sich auf drei Bögen, die dem Buch beigelegt sind. Das Maßsystem umspannt die Größen 1 (Brust: 81 cm, Taille: 61 cm, Hüfte: 84 cm) bis 6 (Brust: 106,5 cm, Taille: 86,5 cm, Hüfte: 109 cm). Falls euch das Buch interessieren sollte, ihr aber nicht so fit in Englisch seid: Seit kurzem gibt es nun auch eine deutsche Ausgabe. 

Nun aber zurück zu meinem Kleid. Als Grundlage verwendete ich den Schnitt für das Shift-Dress (A-Linien Kleid) in Größe 4 sowie die Anleitung, um daraus die alternative Variante zu machen. 

Die Basis-Variante

Die Basis-Variante

Die alternative Variante  

Die alternative Variante  

Zunächst versuchte ich mich jedoch an einem Full-Bust-Adjustment, das erste, das mir gelang (Yippiiiiieeeee!). Zugegeben, für dieses Kleid wäre es nicht unbedingt erforderlich gewesen, da der Schnitt ja sehr weit ist, dennoch wollte ich ein wenig üben. Ich vergrößerte und verlegte also den Abnäher, nähte eine Testvariante vom Oberteil des Kleides und war, als diese saß, ziemlich stolz auf mich. 

Als nächstes entwarf ich einen neuen Halsauschnitt sowie Belege für Halsausschnitt und Ärmel. Dies war einfacher als gedacht und machte auch mehr Spaß, als ich vorher angenommen hatte. 

Danach verlängerte und weitete ich mit Hilfe der Anleitung im Buch den Rock-Teil des Kleides. 

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Dies bereite mir dann aber doch einiges Kopfzerbrechen. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt keine Erfahrung im Anpassen oder Abändern von Schnittmustern und die kleinste Abweichung vom Original-Schnittmuster löste Gedanken wie „Nun werden die Schnittteile nie wieder zusammenpassen“ oder „Jetzt ist der ganze Schnitt verändert“ aus. Zum Glück konnte mich mein Mann, der zwar überhaupt keine Ahnung vom Nähen hat, aber umso mehr von Mathe und Geometrie, so weit beruhigen, dass ich mich schließlich doch traute, eine Test-Version des Kleides zu nähen.

Ich wählte dafür dunkelblaue Viskose-Webware, die seit zwei Jahren im Schrank herumlag, und die eigentlich für ein anderes Projekt gedacht war, welches ich aber niemals in Angriff nahm.  

Übrigens: Dies war auch das erste Mal, dass ich mit Viskose arbeitete. Um es kurz zu machen: Entspanntes Nähen geht anders.  

Dann war mein Test-Kleid jedoch fertig. Und nachdem ich es einmal angezogen hatte, wollte ich es nicht mehr ausziehen. Der Stoff war so unglaublich weich und anschmiegsam und der Schnitt so schön luftig. 

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Sehr schnell war klar, dass ich ein zweites Kleid wollte. Bei Stoff und Stil fand ich einen tollen Viskose Print, der auch sofort zugeschnitten wurde. Vorher veränderte ich am Schnittmuster nur noch ein wenig den Arm-Ausschnitt, denn den empfand ich beim Test-Kleid doch etwas einschneidend. 

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Zusätzlich setzte ich außerdem noch Nahttaschen ein, die ich bei der ersten Variante weggelassen hatte.

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Das Kleid ist übrigens auch perfekt für einen Tag am Meer geeignet. Dadurch, dass es so weit und luftig ist, kann man sich prima darunter umziehen ;-). 

Ich bin jedenfalls sicher, dass ich mit diesem Schnittmuster noch viele weitere luftig-leichte Kleider für heiße Sommertage nähen werden. 

Alles Liebe, 
eure Marie

 

 

 

Meine Tipps zum Nähen mit Viskose

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Mein langer Weg zum FBA

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